Über “Blind durch Hamburg”

Über “Blind durch Hamburg

Sehende Besucher der „schönsten Stadt der Welt“ erhalten die Möglichkeit, diese facettenreiche Metropole einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel zu erleben und zu erkunden. Denn im Auge des sehenden Betrachters ergeben Stadterkundungen oftmals nur dann einen Sinn, wenn man seine Umgebung auch mit dem Auge begreifen kann. Dass eine Stadt wie Hamburg aber nicht nur aus Bildern, sondern auch aus Tönen, Geräuschen, Gerüchen und weiteren Dingen, die auch ohne Augenlicht wahrnehmbar sind, besteht und sich Hamburg somit auch quasi blind erleben lässt, beweise ich Ihnen gerne auf einem meiner Stadtrundgänge.

Blinde Hamburginteressierte erhalten zudem bei “Blind durch Hamburg” die Möglichkeit, in Rahmen von Orientierungsworkshops die Stadt, in der sie leben, noch näher kennenzulernen und somit ihren Mobilitätsradius zu erweitern. Natürlich können auch blinde Hamburgbesucher diesen Service nutzen, um sich ein wenig z. B. durch die Innenstadt begleiten zu lassen.

Über Mich

Über Blind-durch-Hamburg - Portrait vor ElbphilharmonieMein Name ist Christian Ohrens, Jahrgang ‚84, seit Geburt blind, abgeschlossenes Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften, freier Journalist/Web-, Foto und Videoblogger und seit zehn Jahren nun hier in Hamburg lebend. Schon während meiner Schulzeit in Marburg/Lahn, am einzigen Gymnasium für blinde und sehbehinderte Menschen, wollte ich mehr, als nur meine Nachmittage und Wochenenden in dieser schönen, wenn auch kleinen Stadt zu verbringen. Mir stand schon immer der Sinn danach, Fremde Städte und Länder auf eigene Faust zu erkunden, ohne Reisegruppen oder Spezialangebote für blinde Reisende, quasi so, wie ein normalsehender Backpacker auch. Einige meiner bisherigen Erkundungstouren führten mich nach Budapest, Prag, Wien, Oslo, Stockholm, Kopenhagen, Jekaterinburg, München, Sarajevo, Belgrad, Zagreb oder London. Aber auch nach zehn Jahren in Hamburg gibt es immer noch das eine oder andere Fleckchen, welches ich noch nicht erkundet habe.

Von 2006 bis April 2018 arbeitete ich zudem in der Ausstellung „Dialog im Dunkeln“, einer Ausstellung zur Entdeckung des Unsichtbaren, in der sehende Besucher für neunzig Minuten Alltagssituationen aus der Sicht eines Blinden erleben können. Viele meiner sehenden Gäste äußerten immer wieder den Wunsch, dieses Erkundungserlebnis nicht nur im geschützten Rahmen einer Ausstellung, sondern auch quasi draußen haben zu können.

Dieser Wunsch und die Erfahrung, dass jedoch auch viele andere blinde Menschen in Hamburg ihre Stadt nicht wirklich auskosten und sich nur in ihrem bekannten Areal bewegen, waren der Auslöser, das Projekt „Blind durch Hamburg“ ins Leben zu rufen.

Das Team

Ein festes Team befindet sich derzeit im Aufbau. Es bestehen aber unter anderem Kooperationen mit sehenden Gästeführern wie Führungen Hamburg, welche mit mir gemeinsam die St. Pauli Touren durchführen.